Im Sozialgesetzbuch (§137 SGB V und §20 SGB IX) formuliert der Gesetzgeber die zwingende Einrichtung eines systematischen Qualitätsmanagements für Krankenhäuser und Rehabilitationseinrichtungen.
Die Waldklinik lässt sich unabhängig davon bereits seit den 90er Jahren von der Überzeugung leiten, dass es von zentraler Bedeutung sein muss, die Qualität aller Strukturen, Prozesse und Ergebnisse regelmäßig zu prüfen, zu dokumentieren und wenn möglich zu verbessern. Eine spezifische Gast- und damit Qualitätsperspektive unserer Hauptkundengruppe, der Patienten, hat darüber hinaus seit je her - bedingt unter anderem durch die Trägerschaft der Waldklinik als privater Familienbetrieb, die bauliche Gestaltung in landschaftlich reizvoller Umgebung und nicht zuletzt auch durch die Tradition des Hauses als ehemaliger Landgasthof - eine besondere Rolle gespielt. Neben dem medizinischen Auftrag soll stets auch die Art des subjektiven Erlebens des Rehabilitationsprozesses durch den Patienten, also die Zufriedenheit, in den Mittelpunkt gestellt werden. Dazu tragen die spezifische Atmosphäre unseres Hauses sowie die Verantwortung aller Mitarbeitergruppen für das Patientenwohl maßgeblich bei.
Diese spezielle Kundenorientierung der Waldklinik, die in unserem Slogan "Kompetenz mit Atmosphäre" zum Ausdruck kommt, wird auch formal im Rahmen des Qualitätsmanagement umgesetzt.
Die Geschäftsführung der Waldklinik ist als oberste Leitung verantwortlich für Umsetzung und Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems.
Direkt der Klinikleitung zugeordnet sind zur konkreten Umsetzung des Qualitätsmanagements zwei Qualitätsmanagementbeauftragte, die - als Stabsstellen - in dieser Funktion gegenüber den übrigen Mitarbeitern der Waldklinik Weisungsbefugnis haben. Sie haben die Aufgabe, in Abstimmung mit der Klinikleitung die Systemvoraussetzungen für die Realisierung der Qualitätspolitik zu schaffen und an ihrer Umsetzung im Rahmen des Qualitätsmanagements mitzuarbeiten.
Sie sind insbesondere zuständig für die Weiterentwicklung, Koordination und Umsetzung der in der Waldklinik eingeführten Qualitätsmanagementprogramme nach DIN EN ISO 9001:2015, DEGEMED 5.0 und IQMP Kompakt sowie MAAS-BGW und Exzellente Patientenschulung.
Bereits seit 2003 sind wir nach der DIN EN ISO 9001:2008 bzw. seit 2018 nach der DIN EN ISO 9001: 2015 zertifiziert. Die im Herbst 2015 veröffentlichte aktuelle DIN ISO beinhaltet einen stärker prozessorientierten Ansatz: Er richtet sich am PDCA-Modell (Plan-Do-Check-Act) aus und hebt die Verantwortung der Leitung sowie das risikobasierte Denken hervor. Beides wird entsprechend in der Waldklinik mit einem umfassenden Risikomanagement- Konzept mit einem Intranet-basierten Critical Incidence Reporting System (CIRS) sowie einer abteilungsspezifischen Vorgehensweise umgesetzt.
Zur inhaltlichen Vervollständigung haben wir dieses System noch durch die Reha spezifische Zertifizierung der DEGEMED, der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation, ergänzt. Betrachtet und bewertet wird hierbei die funktionale Vernetzung der allgemeinen mit den klinikspezifischen Qualitätsmanagement-Anforderungen. So werden eine kontinuierliche Qualitätsentwicklung und eine transparente Darstellung der Leistungen sichergestellt. Zusätzlich zur DIN Struktur enthält dieses System Anforderungen an den Rehabilitationsprozess (z.B. schriftliche Therapiekonzepte Anforderungen an Mitarbeiterqualifikation, Assessmentinstrumente) und stellt damit eine ganzheitliche ICF_ Orientierung sicher.
Darüber hinaus wurde eine weitere Zertifizierung nach dem Integrierten Qualitätsmanagement Programm (IQMP) des Instituts für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen IQMG in Berlin erfolgreich absolviert. Vorteile dieses Verfahrens bestehen in der durchzuführenden Selbstbewertung durch die Klinik, von der aus immer wichtige Impulse für die interne Qualitätsentwicklung ausgehen sowie in der Einbeziehung der Mitarbeiterorientierung.
Ein weiteres Ergänzungszertifikat, welches insbesondere für Patienten bedeutsam ist ist die „Exzellente Patientenschulung“. Dieser Auditleitfaden berücksichtigt Qualitätskriterien bezüglich Patientenorientierung und Schulungskonzepten des Zentrums Patientenschulung sowie der Deutschen Rentenversicherung (DRV).
Basierend auf den Regularien dieser Systeme wurden seitdem jährlich Überprüfungsaudits und alle 3 Jahre die Rezertifizierungen absolviert. Alle diese Audits konnten stets erfolgreich und ohne Abweichungen von den Normen bestritten werden.
Das Wort Zertifizierung stammt aus dem Lateinischen von den Wörtern „certe“ = gewiss, sicher und „facere“ = machen, schaffen. Auch dafür stehen wir: Wir versichern und vergewissern uns ständig, dass wir Ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich machen, denn den Patienten bietet diese systematisch angelegte Qualitätsorientierung die Gewähr, dass sie bei der Organisation der Therapien und anderer Leistungen qualitative Standards einfordern können. Jeder Reha- Patient wird zur Entlassung hin zu Ablauf und Qualität seiner Reha- Maßnahme befragt, diese Ergebnisse unterliegen einer systematischen Auswertung sowohl in einem monatlich tagenden Gremium als auch im Vergleich mit anderen Rehakliniken im Verbund norddeutscher Rehakliniken (VNR).
Somit beruht die Beurteilung der Leistungsfähigkeit einer Einrichtung nicht ausschließlich auf Informationen außenstehender Dritter, sondern sie gibt dem Patienten durch die Verfolgung von Expertenstandards Sicherheit bei der Wahl seiner behandelnden Einrichtung.
Auch für die Sozialversicherungsträger (Krankenkassen und Rentenversicherungen) hat eine systematische Qualitätspolitik den Vorteil einer größeren Transparenz und Verlässlichkeit.
Vor dem Hintergrund einer erforderlichen effizienten Verwendung von Mitteln im Gesundheitswesen (Beiträge zur Kranken- Renten- und Pflegeversicherung) bieten z.B. die in Qualitätszertifikaten enthaltenen Normen den Kostenträgern die Möglichkeit, mit ausgewählten und leistungsstarken Gesundheitseinrichtungen zusammenzuarbeiten. Von diesen effizient erbrachten und angemessen finanzierten Gesundheitsdienstleistungen profitiert neben den Kostenträgern mittelbar auch das Solidarsystem und somit die Gesellschaft.
Ergänzt werden die externen Qualitätszertifizierungen durch interne Audits, die seit einigen Jahren in Form von Prozessaudits durchgeführt werden. Dabei wird ein bestimmter Kernprozess, wie z.B. die "Aufnahme von Patienten", mit Hilfe aller an diesem Prozess beteiligter Berufsgruppen und anhand der dazu bereits bestehenden Richtlinien und Arbeitsanweisungen analysiert und mit der "gelebten" Praxis abgeglichen. Ergeben sich hier Abweichungen, werden diese in einem Protokoll zusammen mit entsprechenden Gegenmaßnahmen festgehalten und regelmäßig auf ihre Umsetzung hin überprüft.
Bestandteil der Vorbereitungen für diese Audits, sind jährlich eine Reihe von für alle Mitarbeiter verpflichtenden Qualitätsschulungen. Grundsätzlich gilt es heute, den hohen Sensibilisierungsgrad aller Mitarbeiter für Chancen und Probleme des Qualitätsmanagement aufrecht zu erhalten und ständig mit neuem Leben zu füllen. Richtlinien und Arbeitsanweisungen werden immer wieder überarbeitet und neuen Anforderungen angepasst.
Neben der Pflege des einrichtungsinternen Qualitätsmanagementsystems beteiligt sich die Waldklinik auch an der externen Qualitätssicherung in der Rehabilitation. So nehmen wir am Qualitätssicherungsverfahren der Rentenversicherungsträger teil und unterziehen uns ihrem differenzierten Bewertungskonzept, welches aus regelmäßigen Erhebungen und Auswertungen zur Struktur- und Prozessqualität und zur Patientenzufriedenheit besteht.
Auch den Anforderungen des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen werden wir durch das stetige Durchführen des etablierten QS- Reha®- Verfahrens, zuletzt 2018-2020, gerecht. Das QS-Reha®-Verfahren beinhaltet eine externe, einrichtungsvergleichende Prüfung der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität und der Patientenzufriedenheit nach dem Konzept des "Qualitätsprofils". Dabei werden die zusammenfassenden Bewertungen mit anderen Einrichtungen des gleichen Indikationsgebiets verglichen (Einrichtungsvergleiche), so dass sich jede Einrichtung sowohl mit dem Durchschnitt der anderen Einrichtungen als auch mit einzelnen, anonymisierten Einrichtungen vergleichen kann. Die Ergebnisse aus dem QS-Reha®-Verfahren können von allen Krankenkassen eingesehen werden. Sie ermöglichen damit eine qualitätsorientierte Belegungs- und Vertragsgestaltung und eine fundierte Beratung der Versicherten.
Bei den externen Qualitätssicherungsverfahren dieser beiden Kostenträger der DRV und der GKV konnten wir in den meisten Teilbereichen der einzelnen Indikationen Neurologie (Phase c/D), stationäre und der ganztägig ambulanten Orthopädie im Vergleich mit anderen Einrichtungen überdurchschnittlich abschneiden.
Unsere Chefärzte beteiligen sich am so genannten "Peer Review Verfahren", bei dem die Entlassungsbriefe ärztlicher Kollegen anderer Häuser als wesentliche Dokumente für Prozess- und Ergebnisqualität einer Bewertung unterworfen werden.
Ähnliche Verfahren zur externen Qualitätssicherung entwickelten die Gesetzlichen Unfallversicherungen für Kliniken, die wie die Waldklinik zur "Berufsgenossenschaftlichen Stationären Weiterbehandlung" (BGSW) zugelassen sind. Auch an diesen QS-Verfahren beteiligen wir uns. Es werden regelmäßig Erhebungen ausgewertet und ein "Peer Review Verfahren" durchgeführt.
Neben der formalen Anerkennung unserer Bemühungen zum Qualitätsmanagement, spiegeln sich die entsprechenden Aktivitäten auch in der täglichen Arbeit wider. So gibt es in allen Therapiebereichen wöchentlich mehrfache abteilungsinterne Fall- und Organisationsbesprechungen.
Den umfangreichen interdisziplinären Abstimmungsnotwendigkeiten wird durch wöchentliche Stationsteambesprechungen unter Leitung der zuständigen Stations- oder Oberärzte und unter Beteiligung aller involvierten Therapieabteilungen und des Pflegedienstes Rechnung getragen. Alle erbrachten Leistungen werden im ärztlichen Bereich, dem Pflegedienst und allen Therapieabteilungen in standardisierten Aufnahme-, Verlaufs- und Entlassungsdokumentationen festgehalten.
Hier ist besonders die 2010 eingeführte, speziell für die Waldklinik angepasste Patientendokumentation erwähnenswert. Diese berücksichtigt in besonderer Weise die persönlichen Eigenschaften und das individuelle Umfeld des Patienten als die Rehabilitation beeinflussenden Kontextfaktoren, so wie es auch das ICF-Modell als die internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit und Gesundheit der WHO vorsieht.
Die Ergebnisse, also der Therapieerfolg und die subjektive Zufriedenheit der Patienten, werden laufend über den Einsatz verschiedener Indices und schriftliche und mündliche Befragungen der Patienten dokumentiert, mit den Ergebnissen der anderen Kliniken im Verbund Norddeutscher Rehakliniken (VNR) abgeglichen und für Korrekturen der Rehabilitationsprozesse eingesetzt.
Die hohe Bedeutung der Fort- und Weiterbildung aller Mitarbeitergruppen schlägt sich in umfangreichen internen Qualifizierungsmaßnahmen nieder. So finden wöchentliche abteilungsinterne Fortbildungen statt. 14-tägig wird eine zentrale, interdisziplinäre Mitarbeiterfortbildung mit wechselnden Referenten durchgeführt. Themenbezogene Fortbildungen für multiprofessionelle Therapeuten- und Pflegegruppen werden von speziell dafür ausgebildeten Mitarbeitern des Hauses (Bobath-Instruktorin, Referenten für FOT, für manuelle Therapie u.a.) angeboten. Mehrmals jährlich werden externe Referenten zur Durchführung weiterer Fortbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter des Hauses eingeladen. In allen Therapieabteilungen sind darüber hinaus Fortbildungsprogramme entwickelt worden, die im Rahmen auch intensiver externer Fortbildungen umgesetzt werden und die von der Geschäftsführung der Waldklinik durch finanziellen und zeitlichen Ausgleich gefördert werden.
Über den Aufbau des Qualitätsmanagementsystems in der Waldklinik und z.B. die Erreichung der jeweiligen Qualitätsziele gibt der jährlich erstellte Qualitätsbericht unseres Hauses Auskunft, den Sie oben in der herunterzuladenden PDF-Datei finden.
Die Waldklinik Jesteburg gehört den Kooperationskliniken des "Verbundes Norddeutscher Rehakliniken" (VNR) an, in denen diverse Prozesse einrichtungsübergreifend in regelmäßig tagenden Qualitätszirkeln analysiert und verbessert werden sollen. Auch die Mitgliedschaft in der "Arbeitsgemeinschaft Neurologische Frührehabilitation in Niedersachsen und Bremen" (AGNFR) und in der "Arbeitsgemeinschaft Neurologische Frührehabilitationspflege" (AGNFP) dient der ständigen Überprüfung dieser Prozesse. Weitere Informationen zu Kooperationen der Waldklinik Jesteburg entnehmen Sie bitte dem Menüpunkt "Kooperationen".
Vom F.A. Z. Institut und Faktenkontor wurden wir im Juni 2018 in einem bundesweiten Ranking als bestes Krankenhaus Niedersachsens mit unser Frührehabiliationsabteilung (55 betten) ermittelt. Grundlage dieser Auszeichnung waren die Auswertung der Qualitätsberichte sowie Patientenmeinungen aus drei Bewertungsportalen.
Als familiengeführtes Unternehmen ist eine familienorientierte Unternehmenskultur für uns selbstverständlich. Wir bieten deshalb u.a. flexible ARBEITSZEITEN, FÜR unser Konzept als familienfreundlicher Arbeitgeber wurden wir mehrfach mit dem FaMi- Siegel ausgezeichnet und sind stolzer Gewinner des FaMi- Siegel- Awards für vorbildlich familienfreundliche Unternehmenskultur.