Im Verbund Norddeutscher Rehabilitationskliniken (VNR), zu dessen Mitgliedern auch die in Waldklinik Jesteburg gehört, entstanden die Idee und das Bedürfnis, die sprachliche Kommunikation der Mitarbeiter untereinander und mit den Patienten einer Qualitätsprüfung zu unterziehen. Angeregt von einer „kick off“ Veranstaltung durch Sandra Mantz (SprachGut Akademie), der es in hohem Maße gelang, Begeisterung und Interesse für die „Kraft der Sprache“ unter den Mitarbeitern zu erzeugen, wurde von den Qualitätsmanagement-beauftragten ein Projekt ins Leben gerufen, welches eine professionelle Ausbildung zu Sprachbegleitern im Gesundheitswesen zum Ziel hatte. Jeweils 6-8 Teilnehmer/innen aus 3 Kliniken wurden aufgrund von Initiativbewerbungen ausgewählt, um diese Ausbildung, die insgesamt 80 Stunden verteilt auf 5 zweitägige Seminare umfasste und im Oktober 2014 startete, zu absolvieren und sich gleichermaßen in den Kliniken für eine Pflege und Verbesserung der Sprachkultur einzusetzen.
Mit großem Engagement und vor allem viel Freude an der Ausbildung sind nun 8 Mitarbeiter/innen der Waldklinik Jesteburg seit dem 12. Februar 2016 stolze Sprachbegleiter im Gesundheitswesen. Alle freuen sich nun darauf, ihre Kenntnisse und Erfahrungen in der Klinik einzubringen, um viele Kolleginnen und Kollegen für das Projekt der gesunden Sprache zu erreichen und die Sprachkultur, den Umgang mit Sprache und Kommunikation in der Klinik nachhaltig zu pflegen.
Die Ausbildungsthemen waren vielfältig und konzentrierten sich besonders auf die Wechselwirkung zwischen sprachlichem Ausdruck und innerer Haltung. Dieses ist dargestellt in Sandra Mantz`s Modell „Papillon-der Schmetterling im Gespräch“.
Das ausgesprochene Wort ist nicht löschbar, deshalb hat es so eine hohe Bedeutung für das menschliche Miteinander und ganz besonders in der Beziehung zu Menschen, die unseres Schutzes, unserer Zuwendung bedürfen, weil sie krank sind und uns anvertraut. Heilung kann nur in einem Klima der Zuversicht und Menschlichkeit erfolgen, und dafür benötigen wir eine professionelle Sprache, welche diese Bedingungen unterstützt, kompetent und einfühlsam ist.
All dies wurde den Sprachbegleitern in eindrucksvoller Art und Weise sehr praxisnah und mit überspringender innerer Überzeugung von Sandra Mantz „nahe gebracht“ in der Grundbedeutung dieser Worte. Professionelles didaktisches Können der Kursleiterin gepaart mit individueller Empathie hinterließ bei allen Teilnehmer/innen nicht nur einen bleibenden Eindruck, sondern weckte auch die Lust auf das Weitertragen dieser wertvollen Erkenntnisse in alle Bereiche der Klinik. Dieses wird durch die Gruppe der Sprachbegleiter, inzwischen ergänzt durch viele aktiv Interessierte, bereits umgesetzt.
Als Ziel der bisherigen, aber auch der kommenden Arbeit, wird unsere positive Einflussnahme auf „gesunde“ sprachliche Kommunikation gesehen. Die Sprachkultur in der Waldklinik Jesteburg erfährt dadurch Wandel und Pflege und geniest ein höheres Ansehen als einer der bedeutsamsten Einflussfaktoren auf menschlichen Umgang, „Betriebsklima“ und Patientenbetreuung,